ICE POPs

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Sommerzeit ist Eiszeit! Ich habe mir vor ein paar Wochen super Eisformen aus Amerika bestellt, mit denen ich jetzt die Heimproduktion von Eis am Stiel gestartet habe. Was gibt es tolleres, als sich selbst das Eis zu machen, auf das man Lust hat, genau die Zutaten zu mixen, die einem schmecken und das ganze dann immer griffbereit im heimischen Gefrierschrank zu haben?

Aber woher kommt eigentlich das Eis? Ich habe mal ein bisschen für Euch im Internet recherchiert:

Nein, Italien war nicht das Ursprungsland des Eises… Meines Wissens nach gab es das erste Speiseeis vermutlich in China, von wo aus Kreuzfahrer das Rezept nach Europa brachten. Eigentlich war es früher eine Mischung aus Fruchtsirup und Schnee, deren Zubereitung vor allem im chinesischen Raum ihren Ursprung haben soll. Ende des 13. Jahrhunderts wurde nämlich von Marco Polo über eine Rezeptur aus Schnee oder Wasser und Salpeter, welche er wohl in China kennengelernt haben soll, berichtet.


Damals war das Wassereis vor dem Speiseeis bekannt, wurde in Italien dann mit Fruchtsaft oder Püree (Granita) verfeinert und fand von dort aus seinen Weg in andere europäische Länder. Das erste bekannte Buch über die Kunst der Eisbereitung mit dem Titel „De sorbetti“ von Filippo Baldini ist, wie sollte es anders sein, eine italienische Schrift, geschrieben um 1775, in welchem Rezepte für Eis aus Zucker, Schnee, Zitronensaft und verschiedenen Früchten oder auch mit Schokolade beschrieben wurden.

Im 18. Jahrhundert wurde das Spieseseis dann auch in Frankreich bekannt, wurde sogar auf der Straße verkauft und später dann im ersten richtigen Eiscafé eines Neapolitaners am „Boulevard des Italiens“ verkauft. In der selben Zeit eröffnete dann auch in Deutschland die erste Eidiele in Hamburg im „Alsterpavillon“.
Dann fand das Eis auch seinen Weg in die USA. Der damalige Präsident George Washington soll für sich privat in den 1780er Jahren eine Eismaschine gekauft haben und servierte seither Eiscreme bei nachmittäglichen Empfängen.

Deswegen verwundert es auch nicht, dass das erste Eis am Stiel im Jahre 1923 von einem amerikanischen Limonadenhersteller patentiert wurde. Laut seiner Aussage hatte er es zufällig „erfunden“, als er aus Versehen einen Becher mit Limonade und Löffel über Nacht draußen stehen ließ und die Limonade über Nacht zu Wassereis gefrohr. Dies bekam den Namen „Eppsicle Ice Pop“. Bald darauf folgte Eis am Stiel aus Vanille-Eis mit Schokoladenüberzug und in den 1930er-Jahren begannen die bekannten Firmen Langnese und Schöller mit der Herstellung von industriell gefertigtem Speiseeis.

Übrigens – die beliebtesten Eissorten (gemessen am Marktanteil, Quelle Wikipedia) sind Vanille (18,9%), Schokolade (16,6%), Stracciatella (9,9%) und Erdbeer (8,2%).
Und noch eine sehr interessante Statistik: Der Pro-Kopf-Verbrauch an Markeneis (gemessen in Liter im Jahr 2007): Finnland (14,5 l/Kopf) liegt vor Schweden (11,6l/Kopf) und Dänemark (9,9l/Kopf), dicht gefolgt von Deutschland (8,1l/Kopf) und Italien (7,8l/Kopf).
Ja – Ihr habt richtig gelesen: In Deutschland wird pro Kopf mehr Eis gegessen als in Italien.

Nachdem wir jetzt also wissen, dass wir nach den nordischen Ländern am meisten Eis essen, woher das Eis eigentlich kommt und was die beliebtesten Sorten sind, habt Ihr alle hoffentlich schon richtig Lust darauf bekommen. Wir starten also unsere heimische Eisproduktion mit einem Wassereis-Klassiker, ein bisschen modern interpretiert und freuen uns auf ganz viele Sonnenstunden mit unserem leckeren Eis am Stiel!


Zutaten für 12 Stück

250 ml Wasser
200 g weißer Zucker
400 g Erdbeeren
1 Zitrone, Saft
2 Kiwis 


Eine Tasse Wasser mit dem Zucker erwärmen, bis er sich vollständig aufgelöst hat. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
Die Erdbeeren waschen, entstielen und mit einem Mixstab fein pürieren. 1/3 des Zuckerwassers hinzugeben, gut verrühren und die Eisformen zu 1/3 mit der Erdbeermasse füllen. Ohne Stil in das Gefrierfach stellen und ca. 1 Stunde anfrieren lassen.

In der Zwischenzeit das restliche Zuckerwasser mit dem Zitronensaft mischen. Die Kiwis in 12 sehr dünne Scheiben schneiden.
Die angetauten Eisformen aus dem Gefrierfach nehmen. Jeweils eine Kiwischeibe hineingeben und mit dem Zitronen-Zuckerwasser auffüllen. Meine Eisform hat eine Metallplatte, welche nun auf die Formen gesetzt wird und welche dazu dient, dass die nun eingesetzten Stiele in der Mitte bleibe. Dadurch, dass die Erdbeermasse angefroren ist, können die Stiele nicht mehr bis zum Ende „durchsinken“. Solltet ihr das Eis in Espressotassen machen, empfiehlt es sich, eine Art Schablone zu bauen, welche den Espressolöffel mittig in der Tasse hält.
Alles in das Gefrierfach stellen und geduldig warten, bis es gefroren ist. 

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