Die Feldküche zu Gast in Wien. Und mit 2 Gängen von uns!
Wir haben am letzten Samstag, 28. September, etwas großartiges erlebt, sind noch extrem kaputt von diesem langen, anstrengenden Wochenende, aber müssen euch trotzdem sofort davon berichten! Wir haben nämlich gekocht – für 45 Personen! Und wisst ihr was? Es hat unglaublich viel Spass gemacht. Die Feldküche wurde nämlich auf ihrer letzten Station in Wien aufgestellt und wir durften mit vielen anderen tollen Menschen einen Abend lang die Gäste verwöhnen.
Aber ganz von vorne: Das Konzept der Feldküche ist einfach, romantisch und so unglaublich toll:
„Geboren wurde die Feldküche vor 2 Jahren im Bregenzerwald. Die Idee dahinter war: Freunden, Bekannten und Interessierten einen Raum zu bieten, der alle Stärken der Region vereint. Alles was dafür benötigt wurde, kam aus der Region. Die Tische und Bänke wurden von einem Freund designt und von einem Verwandten aus 300 Jahre altem Stadlholz gebaut. Die Kräuter kamen aus Nachbars Garten, die Ziege von einem befreundeten Bauern, die Blumen wurden auf der Wiese gepflückt usw. Die Resonanz war überwältigend! Neue Ideen flossen ein und die Feldküche entwickelt sich nun fortlaufend weiter.
Unser Ziel ist es, die Feldküche als Plattform für Kulinarik, Handwerk, Design und Regionen zu nutzen, immer mit dem Fokus darauf, die Authentizität zu bewahren sowie innovativ und kreativ in der Interpretation von diesen sich gegenseitig inspirierenden Punkten zu sein. Von Außen sieht man das Potential der ländlichen Regionen und das der Menschen dort anders, als wenn man Teil davon ist. Jeder der beispielsweise schon einmal im Bregenzerwald, am Attersee oder in einem Weingut im Burgenland zu Besuch war, schwärmt von der Landschaft, den Produkten, den Freizeitmöglichkeiten, dem Genuss, den Menschen, der Kreativität, dem Handwerk und dem Design. Wir wollen diesen unterschiedlichen Faktoren eine innovative, kreative und auch eine etwas andere Bühne bieten.“
(Zitat Feldküche)
Die letzte Station ihrer Reise hat die drei Jungs mit ihrer Feldküche also nach Wien geführt. Wo genau gekocht wird, wurde im Vorfeld nicht verraten und auch wer alles die Gäste bekochen wird, wurde erst einen Tag vorher bekannt gegeben. Und tatsächlich – da stand dann auch unser Name in der Liste der Köche – so toll!
Denn wir hatten die Ehre – und es war uns eine große Ehre – nicht nur den Hauptgang zu kredenzen, sondern darüber hinaus mit dem süßen Dessert den Abend abzuschließen. Das ganze 7-Gänge Menü war einsame Spitze. Dazu beigetragen haben viele tolle Menschen, die hier unbedingt erwähnt werden müssen. Den Abend eröffnet hat Joseph vonJoseph Brot mit seinem Team, welche einen hervorragenden Brotsalat als Vorspeise gezaubert haben.
Den nächsten Gang (selbst gemachte Rehwürste mit Bohnensalat) gab es von Nora, die seit einiger Zeit das Temporäre Ladenlokal in der Gumpendorferstrasse bespielt. Und schon ging es mit den quirligen Mädels der Guerilla Bakery weiter, die ein unglaublich leckeres Rote Beete-Mousse mit Kren-Vinaigrette, Blutorangengelee, Sprossen und karamelisierten Nüssen servierten. Und es geht noch weiter! Als nächstes war Egon, Besitzer eines Küchenstudios in Tirol, mit einem Tiroler Surf ’n’ Turf (Lachsforellen-Sulz mit Minispeckknödel) an der Reihe.
Und dann durften wir endlich ran. Ich muss einleitend sagen, die Kapazität unserer Heimküche wurde im Vorfeld bis an ihre Grenze ausgereizt – wir hatten nämlich Einiges vorzubereiten.
Unsere Hauptspeise:
Asiatisches Tafelspitz mit in schwarzem Sesam gewälzten Serviettenknödeln und eingelegtem Ingwer.
Das wichtigste an diesem Rezept, welches übrigens von Bene entwickelt und so lange verfeinert wurde, bis es perfekt war – natürlich der Rinder-Sud, der schon am Tag zuvor 12 Stunden mit Knochen und Wurzelgemüse aufgesetzt und über Nacht weiter einreduziert wurde. Kurz vor dem Dessert haben dann die Jungs von der Feldküche noch phänomenal würzigen Käse aus dem Bregenzerwald auf die Tische gestellt. Dann durften wir den Abend abrunden.
Unser Dessert:
Nuss-Nougat-Creme mit selbst eingelegten Aperol-Birnen
Wir hoffen, dass es allen Gästen geschmeckt hat und jeder mit einem Lächeln nach Hause gegangen ist.
Ok – ihr denkt jetzt, nachdem ihr das gelesen habt, dass ihr was verpasst habt? Ja, habt ihr. Denn zusätzlich zu diesem unglaublichen Menü war da auch noch diese perfekte Location: Das Ganze hat nämlich in einem der Glashäuser der Gärtnerei Bach stattgefunden. Denn wo könnte man so ein tolles Menü besser schlemmen als inmitten frischer Produkte wie Paradeiser, Kräuter oder so außergewöhnlichen Pflanzen wie „Pfeffer-Blatt“ (hierzu kommen wir die nächsten Wochen übrigens noch einmal später…). Das Prinzip der Feldküche ging also selbst in der Großstadt Wien auf und wir sind überglücklich, dass wir dabei sein durften.